Wir in Norwegen
Wir in Norwegen
Am 10. September 2022 kamen sieben neugierige Norweger mit ganz viel Gepäck am Bahnhof in Flensburg an. Die erste Begegnung war noch etwas zurückhaltend, schließlich standen sich Fremde gegenüber, die die nächsten vier Wochen einen Haushalt und Schulalltag teilen sollten, aber spätestens nachdem wir feststellten, dass der Fahrstuhl am Bahnhof kaputt war, lockerte sich die Situation und schon nach dem ersten Wochenende wussten wir: Dieser Austausch wird super!
Der erste Schultag war nicht nur für die neuen Schüler spannend, sondern auch für ihre deutschen Gastgeber. Die Schule aus fremden Augen neu zu erkunden und zu versuchen, alle nötigen Informationen zu liefern, war teilweise etwas chaotisch. Es gab eine Schultour und ein kleines Willkommen von Frau Dammann und Herrn Höhnke.
Wir hatten schon vor der Ankunft überlegt, was wir mit den Skandinaviern unternehmen wollen. Neben einer Stadttour mit Frau Dammann und einem anschließenden Besuch bei Peter Pane bis zu einem Besuch auf dem Jahrmarkt, waren mit am spannendsten die vielen Gespräche. Die Kommunikation auf Englisch hat sehr gut geklappt, auch wenn ab und zu kleine Wortdreher für ordentlich Unterhaltung gesorgt haben. Man sagt ja, die Zeit verläuft wie im Flug, wenn sie schön ist. Kaum haben wir die Norweger vom Bahnhof abgeholt, mussten wir sie auch schon wieder zurückbringen. Der Abschied war zwar traurig, aber wir wussten ja, dass wir uns in drei Monaten schon wiedersehen und Vorfreude ist immerhin die schönste Freude. Außerdem hatten wir schließlich alle bemerkt, wie schnell die Zeit vergehen kann.
Und schon war er da, der Tag der Abreise.
Am 06. und 07. Januar hieß es dann: „Mama, Papa, wir sehen uns in einem Monat!“. Nach mehreren Stunden am riesigen Flughafen in Amsterdam sind wir dann schließlich in Stavanger gelandet, wo wir mit offenen Armen begrüßt wurden. Endlich bei seiner Gastfamilie zu sein und den Rest der Familie kennenzulernen, war schön und merkwürdig gleichzeitig. In ein neues Zuhause aufgenommen zu werden, ist eine Sache, die man nicht jeden Tag erlebt und dadurch im ersten Moment etwas einschüchternd sein kann, aber wie beim ersten Mal erledigte sich das ganz schnell von alleine. Kaum war das Wochenende vorbei, kam auch für uns der erste Tag in der Schule auf norwegischem Boden. Den neugierigen Blicken der anderen ausgesetzt zu sein und das ungewohnte Umfeld, waren am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Nur das Wetter erinnerte uns an Flensburg. Die moderne Schule ist mit zahlreichen Gemeinschaftsräumen, Bibliotheken, mehreren Sporthallen, einer Schwimmhalle und einem sehr beliebten Podcast-Raum ausgestattet und es brauchte einige Zeit, bis wir uns zurechtgefunden haben. Es hat sich ein bisschen so angefühlt, wie in der fünften Klasse, als wir das erste mal das Fördegymnasium betreten haben. Die ersten Tage in den neuen Klassen, die vielen Fragen und und die ganz neue Stadt waren sehr spannend. Unsere Austauschschüler und die Familien haben uns aber gut geholfen, sodass wir uns bereits nach einer Woche wie zu Hause fühlten. Der neue Alltag wurde zur Gewohnheit und das Verständigen auf Englisch klappte immer besser. Wir haben mit der Gruppe, aber auch mit unseren Gastfamilien viel unternommen. Wir waren Bowlen und haben unsere internationalen Kontakte am von der Schule geplanten Spieleabend ausgebaut. Natürlich wurde auch ganz viel Wintersport betrieben. Darunter fielen Schlittschuhlaufen, Ski- und Schneemobilfahren und die morgendliche Schlitterpartie auf dem Weg zur Schule.
Auch für uns vergingen die vier Wochen viel zu schnell und am 04. Februar hieß es dann: „ Koffer packen und ab nach Hause.“ Diesmal war der Abschied um einiges schwerer und es wurden ein paar Tränen vergossen. Obwohl wir uns auch auf zu Hause freuten, kam der Tag der Abreise doch zu schnell.
Wir hatten alle eine tolle Zeit und es sind Freundschaften entstanden, die hoffentlich noch ganz lange halten werden. Wir wissen auf jeden Fall alle:
Das war kein Abschied für immer und wir werden uns schneller Wiedersehen, als am Anfang gedacht.