Ein Zeitzeuge erzählt
Am Dienstag, den 5. Februar besuchte der syrische Flüchtling Omar A. die Klasse 11g in der Geschichtsstunde von Herrn Grigo und wurde von der Klasse im Rahmen der Unterrichtseinheit „Kulturbegegnungen“ als Zeitzeuge der Flüchtlingswelle von 2015 interviewt.
Omar machte sich ohne Familie mit ein paar Freunden von Syrien auf den Weg; jedoch wurden sie schon bald getrennt. Nach der beschwerlichen Flucht über den Libanon, die Türkei, Mazedonien, Griechenland und Ungarn, die zu Fuß, mit dem Fahrrad, per Bus, Boot und Zug erfolgte, kam der heute 18-jährige nach 23 Tagen am 9. September 2015 alleine in Deutschland an.
Vor der Flucht lebte Omar, der aus einer ursprünglich wohlhabenden Familie stammt, in der Nähe von Damaskus. Über das weitere Schicksal seiner Familie erfuhren wir, dass sein Vater tot ist und die Mutter in Ägypten lebt. Er flüchtete auf Grund der Kriegszerstörungen und mangelnder Zukunftsaussichten aus seiner Heimat.
Sein Ursprungsziel war Schweden; doch er wurde in Süddeutschland von der Polizei aufgegriffen und nach Schleswig-Holstein weitergeleitet und zunächst in Neumünster untergebracht. Heute lebt er in einer Jugendeinrichtung in der Nähe von Flensburg.
Omar lernte die deutsche Sprache sehr schnell. Er besucht im Moment das Flensburger Berufsgymnasium. Nachdem er einen hochwertigen Bildungsabschluss erreicht und sich die Situation in der Heimat beruhigt hat, möchte er gerne zurück nach Syrien, um dort als Architekt beim Wiederaufbau der Infrastruktur zu helfen.
(Victoria Hartmann, 11g)