Konzept zur
Begabungsförderung
„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“ -Albert Einstein
Eine der größten Herausforderungen im Schulalltag ist es, den verschiedenen Schülerinnen und Schülern und ihren unterschiedlichen Leistungsniveaus gerecht zu werden. Eine Förderung sollen aber nicht nur die lernschwächeren Schüler erhalten, sondern auch die mit besonderen Begabungen oder einer Hochbegabung.
Unser Konzept zur Begabtenförderung versteht sich nicht als abgeschlossen und unterliegt einer ständigen Überprüfung und Weiterentwicklung. Es setzt sich aus vier Schwerpunkten zusammen:
- Akzeleration
- Wettbewerbe
- Drehtürmodell
- Schülerpatinnen und Paten
Darüber hinaus können Schülerinnen und Schüler am Enrichment-Programm, an Angeboten der Universitäten und an Schülerlaboren teilnehmen.
Schülerinnen und Schüler, die für eine mögliche Förderung in Frage kommen, werden bei den pädagogischen und bei den Zeugniskonferenzen festgehalten. Darüber hinaus gibt es Fragebögen zur pädagogischen Diagnostik, die vor Allem bei der Akzeleration ein wichtige Entscheidungshilfe bieten. Die genannten Schüler treffen sich immer am Anfang des Schuljahres zu einer Informationsveranstaltung und erhalten regelmäßig als Team bzw. als Kurs zusätzliche Informationen.
Die Teilnahme an Programmen oder Veranstaltungen ist grundsätzlich freiwillig.
Akzeleration
Seitens des Ministeriums wird für alle Gymnasien die Akzeleration Grundbestandteil der Begabtenförderung. Das liegt in der Tatsache begründet, dass mit dem Wechsel auf G9 sehr guten Schülern die Möglichkeit eines G8-Abiturs eingeräumt werden soll. Hierzu werden Unterstützungskurse angeboten, um „übersprungenen“ Stoff selbstständig zu erarbeiten. Entsprechende Schüler müssen angemeldet werden. Voraussetzung für ein Springen sind:
- Gespräche mit dem Schüler und den Eltern
- Einwilligung und Antrag der Eltern
- Pädagogische Diagnostik (möglicher Diagnosebogen siehe Anhang)
- Beschluss der Klassenkonferenz
Ein Springen sollte nicht bei ausschließlichem Elternwunsch stattfinden.
Wir stellen dieses Konzept nicht in den Mittelpunkt der Begabtenförderung unserer Schule, halten es aber vor, da vom IQSH eine gewisse Infrastruktur vorgesehen ist.
Wettbewerbe
Wir wollen verstärkt zur Teilnahme an Wettbewerben anregen. Damit erreichen wir mehr als nur die begabten Schülerinnen und Schüler und fördern individuelle Talente und Fähigkeiten über den Unterrichtsstoff hinaus. Wettbewerbe können schulintern im Rahmen des regulären Unterrichts oder Wahlpflichtunterrichts stattfinden.
In der Physik gibt es einen schulinternen Mausefallenfahrzeugwettbewerb.
In Mathematik findet für alle sechsten Klassen verbindlich die Schulrunde der Mathematikolympiade statt. Darüber hinaus messen sich unsere Schülerinnen und Schüler in Kopfrechenwettbewerben und im Känguruwettbewerb. Es wird eine Mathematik-AG eingerichtet, die auf die Kreisrunde der Mathematikolympiade vorbereitet. Diese AG wird zum Teil von der OGS und der Begabtenförderung unterstützt.
In Deutsch gibt es den traditionellen Lesewettbewerb in der 6. Klasse.
Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts nimmt unsere Schule am NordmetallCup „Formel 1 in der Schule“ teil.
Um am Fördegymnasium eine echte Wettbewerbskultur zu entwickeln, wird die Teilnahme auf dem Zeugnis, auf unserer Homepage und vor Allem im Rahmen der Schulversammlung gesondert hervorgehoben.
Drehtürmodell
Der Grundgedanke eines jeden Drehtürmodells ist das Erarbeiten von Inhalten oder das Durchführen von Projekten zusätzlich zum Unterrichtsstoff während des regulären Unterrichts oder in der Freizeit. Das kann fach- und klassenspezifisch als Binnendifferenzierungsmaßnahme grundsätzlich umgesetzt werden. Es bietet sich aber auch im Rahmen des allgemeinen Drehtürmodells an, da die Arbeit der Schüler beurkundet und zum Beispiel in Parallelklassen genutzt werden kann und soll.
Allgemein können die Projekte oder Erarbeitungen aber auch fächer- und klassenübergreifend sein. Das Fördegymnasium hält ein Angebot von möglichen Projekten vor, dass für die in Frage kommenden Schülerinnen und Schüler einsehbar ist. Es können aber auch eigene Vorschläge vorgebracht werden. In jedem Fall muss sich der Schüler für die Teilnahme bewerben. Eine Lehrkraft betreut dabei das Projekt dahingehend, dass gelegentlich Hilfestellungen gegeben werden und eine konkrete Planung stattfindet. Dabei müssen natürlich die fachlichen und technischen Voraussetzungen sowie die Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.
Die Schülerinnen und Schüler sind grundsätzlich selbst dafür verantwortlich, dass im “entfallenen” Unterricht Verpasstes nachgeholt wird. Leistungsbewertungen jeglicher Art haben Vorrang.
Bei entsprechender Anzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden Ergebnisse am Tag der Offenen Tür oder am Schulinformationsabend ausgestellt.
Schülerpaten
Das Schülerpatenprogramm ist deutschlandweit einzigartig und so nur in Schleswig-Holstein seit einigen Jahren etabliert. Der Hintergrund dieses Programmes ist die Beteiligung der Schüler an der Schulentwicklung. Die Schülerpaten planen, organisieren und führen Veranstaltungen durch. So findet an manchen Schulen regelmäßig die lange Nacht der Mathematik (der Geschichte, der Technik, …) statt. Sie können aber auch Teilnehmer des Drehtürmodells oder bei der Vorbereitung auf Wettbewerbe unterstützen und letztlich bei diesen auch teilnehmen.
Auch dieses Programm wird vom IQSH unterstützt. Die Patinnen und Paten nehmen an Seminaren teil, die für eine spätere Bewerbung auch bescheinigt werden und treffen sich regelmäßig mit Paten anderer Schulen zum Austausch und Aufbau eines Netzwerkes.
Das Patenprogramm wird durch eine Lehrkraft betreut und hängt konzeptgemäß von dem Engagement der Schülerinnen und Schüler ab.
„Das Beste findet sich dort, wo sich Fleiß mit Begabung verbindet.“ – Johannes Kepler