Europa macht Schule
Im Januar 2022 hatten wir, der WiPo-Kurs 3 der 11. Klasse die Möglichkeit, uns im Rahmen des Projektes „Europa macht Schule“ mit dem afghanischen Studenten Irfanullah Hayat auszutauschen. Dabei ging es um seine Geschichte und die seines Landes, aber auch ganz besonders um die Rolle und Situation der Frauen, heutzutage und in der Vergangenheit.
Ein Teil unseres Projekts bestand darin, dass wir Schülerinnen und Schüler uns eigenständig über die Rolle der Frau in Afghanistan von früher bis heute informiert haben. Besonders auffällig war für uns dabei, dass Frauen in Afghanistan einst einen westlichen und modernen Lebensstil verfolgt haben. Je weiter man allerdings der heutigen Zeit entgegenkommt, desto mehr verschlechterte sich die Rolle der Frau. Während die meisten Länder der Welt beim Thema Gleichberechtigung Fortschritte machten, machte Afghanistan immer mehr Schritte zurück. Diese Ergebnisse präsentierten wir in den Stunden darauf unserem Gast Irfanullah, welcher an unsere Ergebnisse anknüpfte. Damit es keine Kommunikationsprobleme geben konnte, haben wir während der gesamten Zeit des Projektes Englisch gesprochen.
Irfanullah ist vor ca. 2 Jahren zum Abschluss seines Studiums aus Afghanistan in die Türkei gezogen. Dort studiert er ohne seine Familie seitdem gesehen zu haben. Er hat ab und an die Möglichkeit mit ihnen zu telefonieren, allerdings herrschen katastrophale Zustände in Afghanistan, die es nicht ermöglichen, dass seine Familie in die Türkei nachkommen kann.
Schwierigkeiten ergeben sich außerdem daraus, dass Irfanullahs Visum für die Türkei in wenigen Monaten ausläuft und er dann zurück in sein Heimatland muss.
Er ist im Rahmen eines Programmes für Auslandssemester nach Deutschland gekommen und in Schulen über seine Erlebnisse und Erfahrungen erzählt.
Vor dem Projekt dachten wir, wir wären relativ gut informiert über die Zustände in Afghanistan, doch durch Irfanullah haben wir ganz neue Einblicke in eine komplett andere Lebenssituation bekommen. Unserer Meinung nach ist es sehr wichtig, über dieses Themengebiet informiert zu sein, jedoch hat es einem ebenso vor Augen geführt, unter was für grausamen Umständen die Frauen in Afghanistan leben müssen. Die Gedanken, die wir aus diesem Projekt mitnehmen sind zum einen Mitleid für die Frauen aus Irfanulahs Heimat und den Drang, etwas an dieser Situation zu ändern und ihnen Schutz zu bieten. Doch zum anderen empfinden wir große Dankbarkeit, vor allem als Frauen, in einer Demokratie wie Deutschland zu leben.
Von Emma Bukert, Hannah Drabe, Pauline Nacke