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Die Blue Lake-Jugendbigband aus Michigan am Fördegymnasium

Wie erklärt man Wikingerschach bloß auf Englisch, meistern wir die Herausforderung, ein gemeinsames Konzert zu spielen und vor allem: schaffen wir es, in Kontakt zu bleiben? Dies waren Fragen, die am vergangenen Wochenende Schülerinnen und Schüler des Fördegymnasiums und jugendliche Musiker und Musikerinnen aus den USA beschäftigten.

Das Blue Lake Fine Arts Camp aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Michigan organisiert neben Musikfreizeiten in den dortigen Sommerferien auch Tourneen nach Europa für besonders begabte junge Musiker und Musikerinnen. Seit über zwanzig Jahren kommen die verschiedenen Blue-Lake-Ensembles auf diesen Tourneen auch nach Angeln und Flensburg. Nun war die fantastisch aufspielende Blue Lake International Jazz Band zu Gast.

Im Zentrum stand dabei das gemeinsame Konzert der Musikensembles des Fördegymnasiums und der Gäste am Samstag im vollbesetzten Flensborg Hus. Im ersten Teil des Abends zeigten die Schülerinnen und Schüler des Fördegymnasiums in Chören und Bands die Bandbreite und das hohe Niveau der musikalischen Arbeit der Schule. Die zweite Hälfte des Konzerts gehörte der Blue Lake International Jazz Band, die den Saal mit funky Stücken wie „The Chicken“ zum Kochen brachte, aber auch durch Bluesklänge und Bigbandklassiker wie „In the Mood“ ihre Kenntnis der Wurzeln des Jazz eindrucksvoll bewies und mit stehenden Ovationen für ihre Musik belohnt wurden. Simon (13 Jahre), Schüler des Fördegymnasiums, berichtet dazu, dass die besondere Atmosphäre im schönen Saal der dänischen Minderheit zum Gelingen des Konzerts einen großen Beitrag leistete.

Neben dem gemeinsamen Konzert war auch das Leben in den Gastfamilien ein wichtiger Teil des Wochenendes. Hier zeigten sich jungen Amerikaner und Amerikanerinnen offen für Neues und gesprächsbereit, berichtet Schülerin Emma (14 Jahre). Mit ihrem Gast, dem Saxophonisten Dilan Swami konnte sie gleich am ersten Abend bis zum Morgengrauen diskutieren. Während der siebzehnjährige Posaunist Zion Robinson, Gast von Schülerin Leni (13 Jahre), am Freitag noch so von der Konzerttournee erschöpft war, dass er samt Kleidung in sein Bett fiel und dann von seiner Gastmutter liebevoll aufgepäppelt wurde, berichtet Calle (14 Jahre) von seinem Gast Parker Moser, dass dieser Hotdogs von Annies Kiosk zu schätzen lernte und zum ersten Mal ein Erdbeerfeld zum Selbstpflücken betrat. In der Familie von Piet (13 Jahre) war Isaiah Burke zu Gast, dem das Motorbootfahren auf der Förde ebenso gut gefiel wie das spontane Musizieren auf dem häuslichen Musikdachboden. Am stärksten beeindruckt hat ihn aber der Bügelverschluss der Flens-Flaschen, von denen Isaiah nun versucht, eine durch den strengen amerikanischen Zoll zu bekommen, um sie seinen Eltern zu zeigen.

Als am frühen Montagmorgen die Gäste zur nächsten Station der Tour nach Frankreich aufbrachen, flossen trotz der Kürze des Besuch Tränen auf Seiten der Gäste und Gastgeber. James Sawyer, der musikalische Leiter, traf den richtigen Ton, als er sagte, dass die Blue Lake International Jazz Band nun Flensburg verlässt, aber im Herzen in der Fördestadt bleibt. Die Frage, ob die amerikanischen und deutschen Jugendlichen es bis zum geplanten Gegenbesuch im nächsten Jahr schaffen würden, den Kontakt zu halten, kann also zuversichtlich mit „Ja.“ beantwortet werden.

Der herzliche Dank der Organisatoren auf beiden Seiten des Atlantiks geht an die Gastfamilien, ohne deren Bereitschaft, einen Gast aufzunehmen, Fahrdienste zu leisten, auf organisatorische Änderunge zu reagieren, Salate zu machen und, und, und dieser Austausch nicht möglich gewesen wäre!

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