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Dänemark-Austausch 2017

Anfang Oktober fuhren 13 Schülerinnen und Schüler mit Frau Gertz als Organisatorin und Herrn Pioch als Begleitung nach Allerød, was etwa  30 km von Kopenhagen entfernt liegt.

Montag, der 09.10.2017
Um 8:30 Uhr trafen wir uns an unserem Bahnhof und kamen nach einigen Komplikationen und Verspätungen fünf Stunden später am dänischen Zielbahnhof an. Dort holte uns die zuständige Dänischlehrerin ab und fuhr mit uns zur Schule. Wir Schülerinnen und Schüler  waren alle sehr aufgeregt, weil es ein unsicheres Gefühl war, seine*n noch fremde*n Austauschschüler*in zu treffen mit dem Wissen, die ganze nächste Woche bei ihr oder ihm zu wohnen. Nach der Begrüßung verabschiedeten wir uns von allen anderen und fuhren zu den jeweiligen Familien nach Hause.

Ab hier kann ich für den heutigen Tag nur noch aus meiner Sicht berichten, denn die dänischen Gastfamilien hatten alle unterschiedliche Pläne mit uns.

Meine Austauschschülerin und ich bereiteten Pizzateig vor und spielten ein Spiel. Es war wirklich lustig, wie wir uns auf Englisch und mit Händen und Füßen verständigten. Zum Abendessen gesellten sich noch zwei deutsche und zwei dänische Mädchen dazu. Zusammen aßen wir dann unsere selbst belegte Pizza. Für uns war erstaunlich, dass die Däninnen ihr Stück mit Kartoffeln belegten. Das war für uns fremd und wir probierten es auch. Überraschenderweise schmeckte es uns sehr gut.

Dienstag, der 10.10.2017
Am nächsten Tag trafen uns alle um 09:00 Uhr an der Bahnstation von Allerød, um in die Hauptstadt zu fahren. In Kopenhagen machten wir eine Stadtwanderung, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Die dänischen Schüler*innen hielten an jeder Sehenswürdigkeit einen kleinen Vortrag in den verschiedenen Sprachen.

Als erstes waren wir bei der Skulptur der kleinen Meerjungfrau, die vom Bildhauer Edvard Erichsen im Jahre 1913 nach dem Märchen von Hans Christian Andersen erschaffen wurde. Heute sitzt die kleine Meerjungfrau am Langelinie Pier und schaut aufs Wasser. Mit ihren 125 cm zählt sie zu den kleinsten Wahrzeichen der Welt.

Als nächstes ging es zum Gefionsspringbrunnen. Die Geschichte des Brunnens handelt von der Göttin namens Gefion, die ihre Söhne in drei Ochsen verwandelte.

Weiter ging es am Wasser entlang Richtung Schloss. Amalienborg wurde um 1750 erbaut. Dort lebt die dänische Königsfamilie: Königin Margarethe II. mit ihrem Gemahl Henrik und der Kronprinz Frederik mit seiner Frau, Prinzessin Mary, und den vier Kindern.

Weiter ging es in die wunderschöne Altstadt Nyhavn. Es gab mehrere berühmte Bewohner des Viertels, der bekannteste unter ihnen war der Geschichtenschreiber Hans Christian Andersen. In Nyhavn stiegen wir in ein Boot und machten eine Sightseeingtour vom Wasser aus. Zum Glück gab es die Führung nicht nur in Dänisch, sondern auch in Englisch und Deutsch. Vom Wasser aus konnte man besonders gut die moderne Oper und andere moderne Wohngebäude sehen.

Nach einer kleinen Erholungs- und Essenspause auf dem Boot ging es weiter durch die Stadt zu einem Gebäude namens „Der runde Turm“. Der Name beschreibt das Aussehen des Backsteingebäudes ziemlich gut. Wir stiegen alle hoch, was sich aber gar nicht als so einfach erwies, da es keine Treppen gab. Im Inneren des Turmes gibt es eine Art lange Wendelauffahrt. Diese wurde erbaut, damit der König in seiner Kutsche auf den Turm fahren konnte und keine Treppen steigen musste. (Mir tun die armen Pferde leid, die eine schwere Kutsche die doch recht steile Auffahrt hochziehen mussten).

Nach dem unerwartet anstrengenden Aufstieg wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht über Kopenhagen belohnt. Hier oben erhielten wir weitere Hintergrundinformationen: Den Turm ließ Christian IV. 1642 als Observatorium erbauen. Der Turm ist 41,55 Meter hoch und steht im Zentrum Kopenhagens.

Nach der Stadtführung hatten wir den Nachmittag für unsere Freizeit. Einige von uns blieben in Kopenhagen, andere fuhren zu einem Einkaufszentrum in der Nähe oder unternahmen etwas anderes.

Am Abend trafen wir uns mit einem großen Teil der Gruppe zum Essen in einem chinesischen Restaurant. Das Essen war köstlich und wir haben viel gemeinsam gelacht.

Mittwoch, der 11.10.2017
An diesem Tag gingen wir mit unseren Austauschschüler*innen in deren Schule. Leider waren wir nicht alle zusammen in einer Klasse,  einige waren sogar auf einer anderen Schule. Irgendwie verlief der Unterricht anders als bei uns. Die Schüler*innen dürfen zum Beispiel in der Schule ans Handy, die Lehrer*innen werden gedutzt, alles ist viel moderner, z. B. gibt es Active boards in jeder Klasse.  Etwas, was wir Deutschen total anders und cool fanden, war eine Art „Spielstunde“. Diese wurde eingeführt, weil die Schüler*innen täglich so lange Unterricht haben. Somit ist es eine Art Auszeit oder Erholung, um einmal den Kopf freizukriegen und danach besser weiterarbeiten zu können. Ich finde, das ist eine tolle Idee, und würde so etwas auch bei uns an der Schule unterstützen.

Mein Füller erregte große Aufmerksamkeit unter den dänischen Mitschüler*innen. Meine Austauschschülerin erzählte mir, sie habe so etwas bisher nur in Filmen gesehen und war hellauf begeistert, den Füller mal ausprobieren zu können. Die anderen wollten es auch gern, denn ansonsten schreiben sie hauptsächlich am PC, mit Kugelschreiber oder mit Bleistift.

Wir vom Austausch durften dann schon früher aus der Schule gehen und trafen uns am Bahnhof, um mit dem Zug von Alleröd nach Hilleröd zu fahren. Dort spazierten wir dann zum Frederiksborg Slot. Ein wunderschönes Traumschloss! Wir bekamen eine Führung zum Thema „Deutsch-dänische Kriege 1864“. Danach durften wir noch auf eigene Faust durchs Schloss streifen, wobei wir uns verliefen und fast zu spät zum Treffpunkt gekommen wären.

Später durften wir noch ein bisschen in der Stadt bleiben, da es aber regnerisches Wetter war, wichen wir alle in ein Einkaufszentrum aus. Dort gefiel uns besonders der Frozen Joghurt.

Was die anderen nach der Rückkehr nach Hause machten, weiß ich nicht, aber meine Austauschpartnerin und ich trafen uns mit vier weiteren Mädels und sind in eine Pizzeria essen gegangen. Wieder hatten wir viel Spaß. Es ist echt toll, wie gut wir uns innerhalb dieser wenigen Tage schon angefreundet haben.

Donnerstag, der 12.10.2017
Heute waren wir wieder mit im Unterricht und es machte richtig Spaß, an der der Schule zu sein! Nach dem Mittagessen in der Mensa und dem Nachmittagsunterricht ging es in Alleröd zu einem Candy Store, den wir unbedingt noch besuchen wollten. Wir verabredeten uns dort und waren überwältigt von der großen Auswahl an Süßigkeiten. Dann ging es nach Hause, denn wir mussten leider schon wieder unsere Koffer packen.

Am Abend traf sich die gesamte Gruppe in der Bowlingbahn. Dort rollten wir die Kugeln und aßen zu Abend. Es war ein schöner letzter Abend zum Abschied. Auch von meinen Gasteltern verabschiedete ich mich, da sie morgens immer vor uns das Haus verließen. Sie waren sehr nett und ich habe mich wirklich wohl gefühlt.

Freitag, der 13.10.2017
Man sagt, Freitag der 13. bringe Unglück. Leider konnten wir das teilweise bestätigen. Gleich morgens fehlten zwei Leute beim Treffen am Bahnhof. Wir verabschiedeten uns von den dänischen Austauschschüler*innen und es wurde dabei über das Wiedersehen beim Gegenbesuch im Frühjahr gesprochen. Als dann der Zug einfuhr, fehlte immer noch eine deutsche Mitschülerin. Während wir alle einstiegen und losfuhren, blieb Herr Pioch am Bahnsteig zurück.  Später erfuhren wir, dass unabsichtliche falsche Informationen und eine Sperrung auf dem Weg die Gründe für die Verspätung waren. Als wir in Kopenhagen umsteigen mussten, konnten Herr Pioch und das Mädchen dann zum Glück wieder zu unserer Gruppe stoßen. So ging doch noch alles gut aus.

Fazit
Für mich, und ich denke, für die anderen auch, war der Dänemarkaustausch eine tolle Bereicherung und ich würde es jedem der Lust hat, Neues zu entdecken und Erfahrungen im Ausland sammeln will, weiterempfehlen. Ich habe viele neue Freunde gefunden. Auch wenn es am Anfang etwas schwierig und umständlich war, die ganze Zeit englisch zu sprechen, hatten wir uns schnell dran gewöhnt und es wurde nachher so automatisch, dass sogar man sogar mit den deutschen Leuten englisch gesprochen hat.

Insgesamt hat der Austausch richtig Spaß gemacht. Wir waren willkommen und wir konnten Freundschaften schließen, lernten Dänemarks Hauptstadt kennen und konnten viele weitere Eindrücke sammeln. Wie wird es wohl den dänischen Schülerinnen und Schülern beim Gegenbesuch hier in Flensburg gehen?

Lanya Maria Nissen, Klasse 8FL

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